Punschkrapferl : Der österreichische Klassiker zum Selbermachen

April 8, 2025

Punschkrapferl sind ein wahrer Klassiker der österreichischen Konditorkunst. Außen rosa und glänzend, innen herrlich saftig mit einem Hauch Rum, Marmelade und feinen Kuchenbröseln – diese kleinen Würfel verbinden Tradition und Genuss in ihrer besten Form. Was man oft nur vom Konditor kennt, lässt sich auch ganz einfach zu Hause herstellen. Mit diesem Rezept zeigen wir Schritt für Schritt, wie man die perfekten Punschkrapferl selbst backt – ganz klassisch und mit Gelinggarantie.


1. Was sind Punschkrapferl?

Punschkrapferl (auch „Punschkrapfen“) bestehen aus zwei Schichten Biskuit, dazwischen eine Füllung aus Kuchenresten, Marmelade, Rum und Orangensaft – alles überzogen mit einer kräftig rosafarbenen Punschglasur. Klassisch werden sie mit einer kandierten Kirsche oder Schokoladendekor garniert.

Dieses Rezept eignet sich ideal, um Kuchenreste zu verwerten – oder du backst einfach etwas mehr Biskuit und verwendest ihn frisch.


2. Zutaten für ca. 20 kleine Würfel

Für den Biskuit:

  • 4 Eier
  • 120 g Kristallzucker
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Mehl (gesiebt)

Für die Füllung:

  • ca. 300 g Kuchenreste (z. B. Biskuit- oder Rouladenabschnitte)
  • 3–4 EL Marillenmarmelade (Aprikosenmarmelade)
  • 2 EL Rum
  • 1 TL Orangenschale (Bio)
  • 2–3 EL Orangensaft

Für die Punschglasur:

  • 300 g Staubzucker (gesiebt)
  • 2 EL Rum
  • 1–2 EL Zitronensaft
  • 2–3 EL stark reduzierter Kirschsaft (für Farbe und Aroma)

Optional für die Garnitur: kandierte Kirschen, Schokospäne oder Fondantblättchen


3. Zubereitung des Biskuits

Den Ofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Eier mit dem Zucker und der Prise Salz in eine Schüssel geben und mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine mehrere Minuten schaumig aufschlagen, bis die Masse hell und luftig ist.

Das gesiebte Mehl vorsichtig unterheben, am besten mit einem Teigschaber oder Schneebesen. Wichtig ist, dass die Luftigkeit erhalten bleibt.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen, die Masse gleichmäßig daraufstreichen und für ca. 10 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht goldgelb ist.

Nach dem Backen etwas Kristallzucker auf die Oberfläche streuen, damit das Backpapier nicht klebt. Dann den Biskuit mit einem weiteren Backpapier abdecken, umdrehen und mit einem leicht feuchten Tuch bedecken – das erleichtert später das Ablösen des Backpapiers.


4. Füllung zubereiten

Während der Biskuit abkühlt, bereiten wir die Füllung zu.

Die Kuchenreste in eine große Schüssel geben und mit den Händen grob zerkleinern. Dann die Marillenmarmelade, Rum, Orangensaft und die fein abgeriebene Orangenschale dazugeben.

Die Masse gut vermengen – am besten mit den Händen – bis eine formbare, leicht feuchte Konsistenz entsteht. Wenn du eine kleine Kugel formen kannst, die zusammenhält, ist die Füllung perfekt. Falls nötig, mit etwas mehr Marmelade oder Saft nachhelfen.


5. Biskuit füllen und kühlen

Den erkalteten Biskuit in zwei gleich große Rechtecke schneiden.

Auf eines der Rechtecke die Füllung gleichmäßig bis zum Rand verteilen und mit der zweiten Biskuithälfte bedecken.

Jetzt mit einem Brett oder Backblech beschweren und die gefüllte Platte über Nacht in den Kühlschrank geben. So wird die Masse kompakt und lässt sich besser schneiden.

Tipp: Du kannst die gefüllte Platte auch einfrieren, um beim Glasieren stabilere Würfel zu haben.


6. Punschglasur anrühren

Für die Glasur den gesiebten Staubzucker mit Rum, Zitronensaft und Kirschsaft glattrühren. Die Glasur sollte dickflüssig sein – aber gerade so gießfähig.

Wenn du dir nicht sicher bist, teste die Konsistenz mit einem ersten Würfel: Bleibt die Glasur haften und deckt gut, ist sie ideal. Falls zu dick, gib tropfenweise Flüssigkeit hinzu. Ist sie zu dünn, mehr Zucker einrühren.

Tipp: Während des Glasierens die Schüssel leicht warm halten (z. B. über einem Wasserbad oder auf einem Topfdeckel), damit die Glasur nicht fest wird.


7. Würfeln und glasieren

Die gekühlte Masse in gleichmäßige Würfel schneiden (ca. 4 × 4 cm).

Ein Gitter über ein Backblech stellen, damit überschüssige Glasur abtropfen kann.

Jeden Würfel mit einer Gabel oder Kuchenzange aufnehmen, über die Glasur halten, mit einem Löffel überziehen und leicht abtropfen lassen. Danach auf das Gitter setzen und vollständig trocknen lassen.

Wer mag, garniert jeden Würfel mit einer halbierten kandierten Kirsche oder einem Tupfen Schokolade.


8. Aufbewahrung und Haltbarkeit

Punschkrapferl halten sich gekühlt 3–4 Tage in einer luftdichten Dose. Sie lassen sich auch hervorragend einfrieren – einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen, und sie schmecken wie frisch.

Besonders praktisch: Du kannst die einzelnen Komponenten (Biskuit, Füllung, Glasur) auch am Vortag vorbereiten und später zusammensetzen.


9. Tipps & Varianten

  • Alkoholfrei: Statt Rum einfach Orangensaft oder Kirschsaft verwenden.
  • Füllung variieren: Mit Nüssen, Rosinen oder Schokostückchen ergänzen.
  • Für Kinder: Mit buntem Zuckerstreusel dekorieren.
  • Eleganter Touch: Mit Fondantüberzug statt Glasur oder in Mini-Muffin-Formen gegossen.

10. Fazit – Ein kleines Stück Konditorhandwerk für zu Hause

Punschkrapferl sehen aufwendig aus, sind aber überraschend einfach selbst zu machen. Mit ein wenig Vorbereitung und den richtigen Handgriffen entsteht ein traditionelles Gebäck, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch geschmacklich ein echtes Highlight ist.

Egal ob zum Kaffee, als Dessert oder für besondere Anlässe – mit diesem Rezept bringst du ein Stück österreichische Backkunst auf den Tisch.